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Diese Seite beschäftigt sich ja mit der Rückeroberung der europäischen Kultur. Wir haben alles verloren und nur in alten Erinnerung geistert noch eine Chimäre herum. Mir drängt sich aus verschiedenen Gründen die Frage auf, ob Latein als „lingua europea“ dafür nützlich wäre. Dabei geht es mir nicht um irgendwelche Sozialromantik, um künstliches Herbeiwünschen von „Kultur“ und klug klingendes Gerede. Kultur muss funktionieren es ist ein Werkzeug. Latein ist eine Technologie zum Verwenden, kein Hobby zum geistigen Masturbieren.

Latein ist eine Sprache die Heutzutage wegen der Totregulierung durch lateinisch sprechende Moralisten und Aufklärer als „tot“ angesehen wird. Dazu kommt noch das in den Messen der Katholischen Kirche kein Latein mehr gesprochen wird. Somit ist Latein nur noch das in Klammern gesetzte Kleingedruckte unter den Tier- und Pflanzennamen im Zoo oder Botanischen Garten.

Können wir Latein brauchen oder nicht? Gibt uns Latein einen Vorteil? Nützt Latein etwas? Können wir dadurch etwas besser und effektiver machen? Hat Europa einen Grund Latein wieder einzuführen und die Sprache wieder zu leben? Ja und die Argumente sind gewaltig. Es sind inzwischen so viele, dass ich mich erstens selbst ziemlich überzeugt habe und zweitens um die Übersicht zu bewahren mehrere Einträge machen muss.

Beendigung der Sprachdominanz durch eine einzelne Volkskultur

Das Ziel von Recognoscere ist die aktive Wiederbelebung unserer Zivilisation in Europa. Für die Grenz- und Kulturübergreifende Kommunikation innerhalb eines komplex besiedelten Kontinents braucht es eine gemeinsame Sprache um die Reibungsverluste (50 Übersetzer!) zu minimieren. Entstammt die Sprache aber einer ansässigen Volkskultur, wie aktuell die Englische, dominiert dieses Volk alle andere was zu einer folgenschweren Verflachung der geistigen Fähigkeiten im Rest des Kontinents führt. Die Identitäts- und Sprachlosigkeit Europas ist eine direkte Folge der US-Amerikanischen/Britischen Dominanz im westlichen Kulturkreis. Die Jugend mag Fernsehen, Film und Comics, versteht aber die eigenen Grosseltern nicht mehr, die sich ihrerseits nicht mehr verstehen weil die Reste ihrer Kultur nur noch in ihren Erinnerungen existieren.  Lebensweisheit und Autorität geht verloren – das Niveau flacht ab zu einer Kultur die knapp 200 Jahre alt ist. Ausserdem haben die Engländer einen Riesenvorteil dass Wissenschaftliche-, Juristische-, Technologische und jegliche andere Literatur in ihrer Muttersprache vorliegen und gleich damit arbeiten können. Andere müssen erst eine weitere Sprache lernen um sie zu übersetzen. Latein würde den Einfluss der Engländer auf die tatsächliche Grösse zurückschrumpfen lassen ohne den Engländer innerhalb ihres Kulturkreises etwas wegzunehmen.

Eindämmung anderer dominanter Kulturkreise

Europa ist ein kultureller Flickenteppich und dass macht uns aus, keiner soll daran was ändern, die verschiedenen Kulturen sind Gottgewollt, wie man der Babylonischen Sprachverwirrung entnehmen kann. Wenn das Englische die Hauptsprache ist, verstärkt sich die kulturelle Dominanz beispielsweise der USA sehr stark, und Europa wird zu einem zusätzlichen Markt degradiert. Auch Russland könnte damit kulturell eingedämmt werden weil die Anrainerstaaten wie Estland, Lettland und Litauen eine Möglichkeit der sprachlichen Abgrenzung haben OHNE sich einem anderen Kulturimperialismus auszuliefern wie es jetzt der Fall ist (USA versus Russland). Kurz, weil Latein keine Sprache eines anderen Volkes ist, mit Macht- und Wirtschaftsinteressen, vollzieht sich dieser Verdrängungswettbewerb nicht. Im Gegenteil, eine möglichst abgelöste Sprache ist von Vorteil und die „geistige Zufahrtsstrasse“ in unsere verschiedene Volkskulturen ist gross, stabil, klar und einfach.

Es ist unsere Kultur!

Cäsar, Cicero, Marc Aurel, Karl der Grosse, Hildegard von Bingen, Thomas von Aquin, der König von Polen, der König Stephan von Ungarn, der König von Litauen, Isaak Newton die Könige der Levante und viele andere Wissenschaftler, Forscher, Eroberer, Abenteurer Europas sprachen Latein. Wir sind direkt mit der gesamten Geschichte unseres Kontinents verbunden wenn wir Latein lernen. Der Wissensschatz von zig Generationen ist uns zugänglich, etwas was wir jetzt mühsam erst erarbeiten müssen. Wir kennen ja nicht mal die Argumente der alten Europäer sondern nur die Hetze der Latein sprechenden „Aufklärer“ aus dem 19 Jahrhundert. Wir wissen gar nicht was die Kreuzzügler gesagt und geschrieben haben, wir haben einfach keine Ahnung ausser durch billige Fernsehproduktionen von zweitklassigen „Dokumentarfilmern“ im Auftrage von zwielichtigen Politischen Akteuren.  Wer Latein lernt, braucht echte Vorlagen und kein künstlichen Konstrukt – unsere eigene uralte Kultur bietet sich sofort an und wird nützlich. Ein elementarer Faktor zum Überleben.

Wir sparen uns Zeit beim Übersetzen

Als Deutschsprachiger ist es einfach mit Engländern in Kontakt zu kommen, es wird aber schon etwas schwerer mit Franzosen. Die kulturellen Unterschiede sind gross. Doch was ist mit Polen? Was ist mit Ungarn? Finnen? Letten? Litauer? Esten? Bulgaren? Rumänen? Die Sprachen und Kulturen sind uns fast gar nicht zugänglich, ein tiefer Riss spaltet Europa und zwischen den Ländern herrscht entweder Sprachlosigkeit oder wir entnehmen die Informationen englischsprachigen Medien die ihre eigenen Interessen haben. Es braucht einen erheblichen persönlichen Aufwand um diese Sprachen zu lernen. Die Verwaltung eines „Europas“ explodiert vor lauter sinnlosen und teuren Texten mit dauernden Übersetzungen und Kontrolle der Übersetzungen.

Es verbessert das Verständnis für Kulturunterschiede

Einsprachig aufgewachsene Menschen haben eine andere Denkweise als Menschen die in mehreren Sprachen denken können. Wer es lernt seine Sprache in einer anderen zu formulieren trainiert seine Intelligenz. Ist die gemeinsame Sprache eine „darüberstehende“ von keinem aktuell existierenden Volk gelebte und geprägte Sprache, verflüchtigt sich diese Verdrängung und die Ängste darüber. Ist die Sprache auch noch eine die schon im Altertum bekannt war und über all die Jahrtausende in Europa gelebt worden ist, dann entwickelt sich fast schon von alleine der Effekt dass die Sprecher der Sprache sich mit ihrer Kultur auseinandersetzen müssen wie bei Punkt 3 angesprochen. Allein darum wird es plötzlich wichtig und elementar für die persönliche Entwicklung die Geschichte von Slowenien kennen zu lernen.

Es erleichtert die Interkontinentale Kommunikation

Wenn ich intime, zauberhafte, erschreckende oder tiefsinnige Gefühle ausdrücken will, verwende ich meine Muttersprache. Möchte ich dieselbe emotionale Intensität in einer anderen Sprache ausdrücken, muss ich diese Sprache können und wirklich verstehen. Nur einer der wirklich englisch kann, kann ein deutsches Gedicht gefühlvoll ins englische übertragen. Er kann es aber nicht ins Spanische oder Ungarische übertragen um das zu schaffen, braucht es Zeit und Kraft. Diese ist nicht immer vorhanden und die Kraft der Menschen ist limitiert. Auch hier herrscht Sprachlosigkeit die aber durch das Russische oder Englische rudimentär überbrückt wird – während diese Sprachen aber gleichzeitig machtvolle Eingriffe in die Souveränität der europäischen Länder sind und so auch verstanden werden. Latein hätte eine Brückenfunktion, wäre wie ein „Router“ für unsere verschiedenen Sprachbereiche. Wenn jedoch ein Franzose ebenso wie ein Ungar Latein sprechen – schaut die Sache etwas anders aus denn die Völker rücken gefahrlos zusammen ohne ihre eigene Sprache durch devote Hingabe an einem sprachlichen „Kulturimperialismus“ zu verdrängen..  Wer Latein kann, lernt viel leichter Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und andere Sprachen – vor allem für Menschen aus einer anderen Kulturellen Facette Europas. Wenn Ungarn Latein lernen, lernen sie die Sprache vom heiligen Stefan. Wenn Franzosen Latein lernen dann ist es die Sprache von Karl Martell und bei Deutschen die Sprache Karl des Grossen. Latein wäre ein Blitzableiter im Kulturkampf und ein Schutzschild für regionale Sprachen – ewig als „Zusatzsprache“ und nie als Volkssprache gedacht. Eine völlige Entspannung in die vielen Regionalen Konflikte könnte einsetzen weil nationale Sprachen nicht mehr auf Teufel komm raus zu einem Wirtschafts- Staats- und Kulturwerkzeug zurechtgebogen wird.

Es vereinigt und bildet einen Boden für eine neue Generation

Vor wenigen Jahrzehnten wurde überall Englisch eingeführt und „neue Eliten“ haben das Ruder übernommen. Die 68er und andere Gruppierungen waren vereinigt als Internationale gegen die Völker und Kulturen Europas. In jedem Land war eine Gruppe von Anti-kulturellen vorhanden denn es war ja einfach “dagegen“ zu sein. Nun könnte sich eine neue Gruppierung organisieren, diesmal Pro-Kulturell mit einer Sprache die nicht die eigene verdrängt sondern Jahrhunderte lang schon vorhanden und verwendet war.

Ein geopolitisches Werkzeug

Werkzeug um den Abfluss von Wissen in die USA und China zu begrenzen und die Länder selbst herauszufordern was die Wissensaneignung angeht. Der Slowakische Erfinder wendet sich nicht direkt an eine englischsprachige Firma um sein Wissen zu Markte zu tragen (und dann landet es in den USA), sondern kann sich an Portugiesen, Griechen, Finnen oder Iren wenden.  Weiter definiert nicht mehr die Darpa (Behörde des amerikanischen Verteidigungsministeriums) irgendwelche (IT)-Standards und ermöglicht den amerikanischen Unternehmen dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier können die europäischen Völker einen Teil der Souveränität erobern.

Ein Werkzeug für europaweite Wirtschaftsentwicklung

Aktuell ist die Situation die folgende, dass es einfacher für einen Slowenen, Ukrainer, Portugiesen oder Finnen ist sich auf dem englischsprachigen Markt als innerhalb Europas zu positionieren. Neue grosse Ideen werden dadurch erst im grössten und ausgeprägtesten englischsprachigen Markt ausprobiert und erfolgreich – Facebook, Apple, Microsoft, Ebay und Amazon sollten da als Stichwörter genügen. Die gesellschaftliche Infrastruktur ist einfach schon vorhanden, Berater, Marketingfirmen und Finanzier stehen schon bereit, greifen die Kreativen und Tatkräftigen ab. Mit Latein als Verkehrssprache kann man diesen Trend aufnehmen und mit Vollgas weiterentwickeln. Ein genialer Rumäne, Slowene oder Lette müsste sich nicht mehr an englischsprachige Agentur wenden – ihre Dominanz und dadurch eintretende Abflachung der europäischen Volkskulturen.

Mir sind noch einige andere Argumente eingefallen, die aber noch nicht ausgearbeitet sind. Man kann durchaus so argumentieren dass es keine Frage des Geschmacks, sondern praktischer, pragmatischer Überlegung. Es offenbaren sich mir Sachzwänge die ich vorher nie bedacht hatte und ich ziehe darum meine Konsequenzen. Vor allem kehrt es den Nachteil Europas in einen Vorteil um. Jetzt wird Latein gelernt.

Im nächsten Beitrag zum Thema schreibe ich darüber was meiner Auffassung nach nötig ist – vor allem braucht es Persönlichkeiten und Organisationen die dies Einsetzen und Erfolg haben.

Templarii

10 Kommentare zu “Ist Latein nützlich?

  1. Nun ja, ich bete auf Latein (ohne die Sprache an sich zu beherrschen), aber Latein als lebende, europäische Sprache ist doch wirklich eher ungeeignet. Wenn schon, dann wäre Esperanto wohl eher geeignet um schnell von vielen Menschen gelernt zu werden. Ich persönlich denke aber: würden die Europäer durchgehen englisch sprechen wäre Vieles viel einfacher.

    • Esperanto ist doch eine künstliche Sprache? Kann damit nichts anfangen, sie ist nicht echt. Sie ist künstlich wie Klingonisch oder Elbisch. 🙂

      Ich habe ja versucht darzulegen warum Englisch nicht geeignet ist. Erstens gibt es viel Gegnerschaft zu Englisch – Franzosen, Spanier, Deutsche und andere, zweitens ist Englisch nicht die beste Sprache der Welt und drittens flacht dadurch das Niveau ab UND man ist Sklave der Englischen Kultursphäre also Washingtons. Gleichzeitig würde sich eine Gegenbewegung entwickeln vor allem im osten die zum Russischen tendieren würde – und auch dort wäre man dann Sklave des Kremls..

      Wir brauchen was eigenes. Und wirklich schwer ist Latein nicht.

      templarii

  2. Volle Zustimmung: Wir brauchen Latein!

    Ich weiß um den Wert der sogenannten Verkehrsprache, weil ich ein paar Jahre im westlichen Afrika verbracht habe, wo meistenteils Französich gesprochen wird. Das hat seine guten Gründe.

    Nehmen wir ein winziges Land wie Togo, von der Größe Bayerns. Allein dort gibt es -zig Sprachen, von denen man die am meisten verbreitetste, etwa Mina oder Kabyé, zur Landessprache hätte machen können. Das aber hätte Krieg bedeutet. So hat man sich geeinigt auf eine Sprache, die dort niemandes Muttersprache ist, aber bereits eine kulturelle Vergangenheit hat und eine Schriftsprache ist, nämlich die Sprache der ehemaligen Kolonisatoren und bleibenden Mentoren.

    Auch das Latein ist eine Sprache ehemaliger Kolonisatoren. Der bedeutende Unterschied zum Französischen besteht darin, daß es heute niemandes Muttersprache mehr ist. Umso besser für Europa!

    Ich überlege, wieder Latein zu lernen. Übrigens, es gibt (oder gab?) regelmäßige Wetternachrichten auf Latein.

  3. Es erfreut mich hier darüber zu lesen, derselbe Gedanke kam mir auch schon mehrmals und in der Tat sind allein schon die pragmatischen Vorteile sehr groß.. Doch mich überzeugt vorallem der dadurch ermöglichte individuelle Zugang zu einer vieltausendjährigen äußerst fruchtbaren lateinischen Sprachkultur. Die sowohl literarisch als auch wissenschaftlich höchst interessant ist. Zumal Latein erst Ende des 17Jhdts. quantitativ ‚überholt‘ wurde, jedoch noch sehr lange die Sprache der europäischen Gelehrten und Wissenschaftler blieb. /Bsp. Philosophiae Naturalis Principia Mathematica 1638 Newton; Systema naturae 1735 Linne; Disquisitiones Arithmeticae 1798 Gauß, etc ; selbst noch das 20.Jhdt. hat mit Hermann Weller zumindest einen größeren lateinischen Dichter aufzuweisen. Man kann nur hoffen das 21.Jhdt. diese Tradition neu belebt. . Die Verwendung von Latein ermöglicht nämlich einen tatsächlich ‚herrschaftsfreien‘ (verwende eig. neomarxistische Begriffe nur ungern, hier jedoch in machtpolitischer Betrachtung zutreffend) Diskurs, was auch für außereuropäische Völker nicht uninteressant sein dürfte.

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  7. Ich finde es gut, daß man viele Übersetzungen macht, weil das viele Sprachen und deren Sprecher fördert. Zum Beispiel sind dadurch, daß Irisch eine Amtssprache der Europäischen Union wurde, viele Arbeitsplätze entstanden.

    Der Wortschatz von Esperanto ist zu einem großen Teil auf den Schreibweisen der Wörter in deren Herkunftssprachen aufgebaut, weshalb es künstlicher wirkt, als es nötig wäre. Neuere Plansprachen haben diese Schwäche zwar überwunden, aber Esperanto hat eine längere Geschichte und mehr Texte.

    Latein halte ich als europäische Sprache für geeignet und ich kann es schon halbwegs flüssig schreiben. Einpaar Leute wollen Indogermanisch als europäische Verkehrssprache einführen.

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